Den nachfolgenden Text hat komplett mein Freund verbrochen. Ich habe keine Änderungen daran vorgenommen, nur einige Links zu Bildern (im Schnitt 30kb) hinzugefügt und evtl. die Formatierung verändert.

 

Hier der Text von Ike:

 

Graf Zeppelin
einziger deutscher Flugzeugträger


 

Ich möchte an dieser Stelle einmal kurz "meine" Graf Zeppelin vorstellen.
(Anm. Loeffel hier eine Skizze)

Zunächst der kurze Lebenslauf des Originals:

Kiellegung 28.12.1936 bei Deutsche Werke Kiel

Stapellauf 8.12.1938

•  Baustopp April 1940

Weiterbau ab März 1942

•  Baustopp Februar 1943

April 1943 Graf Zeppelin wird nach Stettin geschleppt

April 1945 Graf Zeppelin wird am Liegeplatz selbst versenkt.

1945 bis 1947 Der Flugzeugträger wird gehoben und nach Erprobungen irgendwo in der Ostsee versenkt. (Anm. Loeffel: Habe auf einer anderen Seite folgendes gefunden)

Technische Daten:

Original

Modell im Maßstab 1:200

Länge über alles

262,50 m

131,5 cm

Größte Breite über Flugdeck

30,68 m

15,5 cm

Tiefgang voll Ausgerüstet

7,29 m

4,5 cm

Seitenhöhe Kiel bis Flugdeck

22,50 m

11,2 cm

Typverdrängung

20.288 t

Verdrängung voll Ausgerüstet

27.750 t

Ca. 4 kg

Geschwindigkeit

35 kn

Maßstabsgeschw.:2,47kn = 4,5km/h

Antrieb

Vier Turbinensätze mit je 50.000Ps. Gesamt 200.000 Ps auf vier Schrauben.

6 Volt 2xSpeed 400 auf zwei Schrauben.

Jagdflugzeuge

10 Me 109T + 2 Reserve (zerlegt)

Sturtzkampfbomber

13 Ju 87

Mehrzweckflugzeuge

20 Fi 167

Es sollten kein Flugzeuge an Deck gestaut werden!

Die Hauptbewaffnung sollte neben den Flugzeugen aus 16x15cm Geschützen in Doppellafetten zur Seezielbekämpfung und 12x10,5 cm Flak in Doppellafetten bestehen. Ergänzt durch zahlreiche 3,7 cm und 2,0 cm Flakgeschütze

 

Das Modell 2,3,4


Rumpfbauweise
Die Graf Zeppelin ist auf sehr einfache Weise gebaut. Auf ein Brett mit den Rumpfkonturen des Bodens habe ich Spannten aufgeleimt, diese mit Leisten untereinander verstärkt und dann mit Tonkarton beplankt. Anschließend erfolgte eine Panzerung mit Epoxydharz und Glasfasermatten. Was jetzt kommt, ist die schlimmste Strafarbeit für mich gewesen: Spachteln und schleifen, spachteln und schleifen, spachteln und schleifen ... .

Das soll an dieser Stelle zum Rumpfbau genügen. Es gibt ja zahlreiche Fachbücher zu diesem Thema. Einige raten übrigens dringend davon ab, einen Rumpf auf die oben beschriebene Weise zu bauen. Vielleicht deswegen, weil man bei Modellen ab 2 Meter Größe bei dieser Methode mit Stabilitätsproblemen zu rechnen hat ? Oder ist diese Art einfach zu preiswert ?

Wie sollten die Aufbauten,2 aussehen ?
Der Rumpf war nun fertig, aber nur Rumpf allein reicht ja nicht. Bei der Planung der Aufbauten fragte ich mich, welche Version des Originales ich bauen wollte. Die erste Planung des Originales sah einen fast senkrechten Bug, einen Schornstein ohne Kappe und geringere Flakbewaffnung wie spätere Planungen vor. Die erste Planung gefiel mir optisch nicht besonders, also entschloß ich mich, die neuere Version zu bauen.
Da das Original ja nie fertig gestellt wurde, mußte ich sehr viel improvisieren. Ich bemühte mich, das Schiff so zu bauen, wie es im aktiven Dienst wahrscheinlich ausgesehen hätte. Daher habe ich zwei wesentliche Änderungen gegenüber den mir vorliegenden original Zeichnungen vorgenommen:

•  Die hintere Seeziel-Artillerie habe ich komplett weggelassen.
Es wird in der Literatur immer wieder darauf hingewiesen, daß der Flugzeugträger mit 16x15cm Seezielgeschützen überbewaffnet war. Dies führte zu Platzproblemen. Im Ausland wurde in dieser Zeit normalerweise schon komplett auf Seeziel-Artillerie bei Flugzeugträgern verzichtet.
Da aber ein Einsatz im Atlantik gegen Handelsschiffe in Erwägung gezogen wurde, macht die Bewaffnung mit leichter Artillerie doch einen Sinn. Deshalb eine mögliche Kompromißlösung: Vordere Artillerie bleibt - hintere fällt weg. Mir ist durchaus bewusst, daß die 8 hinteren Geschütze nicht nur fest eingeplant worden sind - sie sind sogar für die Zeppelin hergestellt worden. Sämtliche technischen Einrichtungen, wie Munitionsaufzüge u.s.w., waren auch tatsächlich auf dem Träger vorhanden. Ich kann natürlich nicht beurteilen, ob es möglich war die Geschütze nach den Erprobungsfahrten wieder auszubauen und den so frei werdenden Platz anderweitig zu nutzen.

2. Gewichtsprobleme waren im Original 1942 der Grund für einen wichtigen Umbau. Auf beiden Seiten in Höhe der Wasserlinie des Schiffes wurde ein sogenannter Wulst von 2,25m Breite angebaut. Dadurch erhöhte sich die Einsatzverdrängung auf 34.000 t. Diese Wülste habe ich im Modell nicht nachgebaut, da ich von einem zügigen Bau und einer Planmäßigen Indienststellung ausgegangen bin. Jetzt, einige Jahre nachdem das Modell gebaut wurde, überlege ich ob diese Entscheidung richtig war. Der Wulstanbau im Original brachte nicht nur eine höhere Verdrängung, sondern auch eine erheblich größere Stabilität (Stichwort: größere Metazentrische Höhe) mit sich. Beides Punkte, die mich an meiner Zeppelin stören.(Anm. Loeffel: Bau um, wir haben ja jetzt Bilder von vorher :-))

1000 Leistchen ergeben ein Holzdeck ? Nein !
Wie baut man preiswert ein Holzdeck ?

Ich habe auf den Rumpf eine Kunststoffplatte mit der Form des Flugdecks geklebt. Dann habe ich auf ganz dünne Balsaholzbretter (0,8 mm dünn) im Abstand von 2 mm Linien mit Bleistift aufgezeichnet. Das Balsa ist so weich, daß der Bleistift beim zeichnen das Holz leicht einritzt. So entsteht eine Illusion von verschiedenen einzelnen Leistchen. Die Bretter werden aufgeklebt und der Überstand ringsum abgeschnitten. Anschließend lasiert und klar überlackiert. Leider hat diese Technik einen Nachteil, wie sich später herausstellte. Die verwendete Kunststoffplatte wellt sich bei großer Sonneneinstrahlung sehr stark. Bei einem mehrstündigen Sonnenbades während unseres letzten Umzuges war die Verformung so gewaltig, daß ich schon einen kompletten Neubau befürchtete. Aber- ich habe es wieder irgendwie zusammengeflickt. Eine Schönheit ist der Träger sowieso nicht!

Aufbauteninsel,2 und sonstige Ausstattung
Flugzeugträger sind toll. Ist der Rumpf erst mal fertig, muß man sich nicht mit vielen komplizierten Aufbauten herumschlagen. Die Aufbauteninsel der Zeppelin besteht fast nur aus geraden Wand- und Deckenelementen, die sich leicht aus Polystrol ausschneiden und zusammenkleben lassen.
Reling, Flakbewaffnung und Beiboote sind gekaufte Fertigteile. Die Herstellung von 4 cm Vierling-Flak im Maßstab 1:200 war mir zu kompliziert. Aber dieses ganze gekaufte Zeug hat immerhin mit fast 40,- Euro zu Buche geschlagen. Vielleicht baue ich beim nächsten Mal doch zumindest die Beiboote selber.
Kaufen kann man Schiffsbeschlagteile im Maßstab 1:200 übrigens bei der Firma Aeronaut. Die haben tatsächlich auch Baukästen (Maßstab 1:200!) von deutschen Großkampfschiffen im Programm.


Innereien
Motoren hat's auch
Die Antriebsanlage ist nicht originalgetreu. Das Original hatte einen Vierschrauben-Antrieb, das Modell wird mit zwei Propellern,2 angetrieben. Der Aufwand, alles vierfach einzubauen, war mir einfach zu groß. Außerdem hatte ich noch zwei Motoren, die ich für die Zeppelin benutzen wollte.
Die Motoren waren nur leider etwas zu stark für das Schiff. Bei der ersten Fahrt bemerkte ein Zuschauer: "Oh, ein Flugzeugträger-Schnellboot. Ich wußte gar nicht, das Flugzeugträger selbst fliegen können. Ich dachte, dafür wären die Flugzeuge da."
Also mußten kleinere Motoren her. Jetzt dienen zwei Speed 400 7,2 Volt ohne Getriebe als Antrieb. Die sind eigentlich immer noch zu stark, aber man will ja auch mal ein bißchen schneller fahren. Als Fahrtenregler benutze ich einen kleinen, leistungsfähigen Regler aus dem RC-Autobereich. Die zwei popeligen 400er Motoren lassen ihn sprichwörtlich kalt.
Die Wellen sind der Standart Typ von Graupner. Als Propeller benutze ich 3-blättrige Kunsstoffprops mit 35 mm Durchmesser, welche ich messingfarben angemalt habe. Richtige Messingprops sind mir zu teuer.
Die Ruder,2 sind Fertigteile von Robbe, die ich etwas gekürzt habe.
Als kleine Besonderheit kann man das Motoren-Umpol-Aggregat (Anm. Loeffel: im Bild unten der schwarze Kreis) bezeichnen. Hierbei handelt es sich um ein Servo, welches mit Schaltnocken vier Mikroschalter schaltet. Damit ist es möglich, die Motoren einzeln in der Drehrichtung umzupolen. Ein Freund von mir und ich hatten die Idee, auf diese Weise das Modell manövrierfähiger zu machen. Läßt man einen Motor vor-, und den anderen rückwärts laufen, und gibt in die entsprechende Richtung Rudervollausschlag, dreht sich das Modell auf der Stelle. Im laufenden Betrieb hat sich dieser tolle Schalter jedoch als komplett überflüssig erwiesen.

Sonderfunktionen
Bis jetzt sind noch keine Spezialeffekte eingebaut. Da ich mich nicht besonders um Leichtbauweise des Modells gekümmert habe, muß ich mich bei Sonderfunktionen etwas zurückhalten. Geplant ist allerdings, die noch fehlenden Flakscheinwerfer leuchten zu lassen. Und dann muß man mal sehen, was sich sonst noch machen läßt. Vielleicht Flugdeckbeleuchtung, Positionslaternen.

Das Problem
Ich habe keine Flugzeuge im Maßstab 1:200 gefunden. Das Flugzeug
,2,3 auf den Bildern ist ein Spielzeug (Micro Machines), bei dem der Maßstab wenigstens ungefähr stimmt, aber dafür ist es ja auch eine amerikanische Mustang. Ich habe leider noch keine Idee, wie ich an passende ME-109 und JU-87 kommen kann. Notgedrungen habe ich mich dann doch an den Selbstbau der Flugzeuge gemacht. Zuerst habe ich die erwähnte Mustang zur ME-109 umgebaut .Eine JU-87,2 habe ich komplett aus Balsa geschnitzt. Die fehlenden Doppeldecker müssen noch warten!